Kann man als Zeuge auch Beschuldigter sein?

Abgrenzung Zeuge - Beschuldigter
Nicht selten entsteht während der Befragung eines Zeugen ein Tatverdacht gegen diesen mit der Folge, dass der vormalige Zeuge von den Ermittlungsbeamten dann als Beschuldigter vernommen wird. Mit der Beschuldigteneigenschaft sind jedoch weitere Rechte verbunden (s.u.).

Kann mir als Zeuge was passieren?

als Zeuge vor Gericht aussagen, müssen Sie die Wahrheit sagen. Die angeklagte Person kann sich zu den vorgetragenen Vorwürfen äußern oder die Aussage verweigern, da sich nach deutschem Recht niemand selbst belasten muss. Sie darf rechtlich sogar ohne weitere Konsequenzen die Unwahrheit sagen, um sich zu verteidigen.

Bin ich verpflichtet bei der Polizei als Zeuge auszusagen?

Welche Pflichten haben Zeugen künftig bei der Polizei? Bisher besteht nur gegenüber dem Gericht oder der Staatsanwaltschaft eine Pflicht zu Vernehmungen zu erscheinen und zur Sache auszusagen. Bei der Polizei konnten Zeugen frei entscheiden, ob sie aussagen wollen.

Kann man als Zeuge die Aussage bei der Polizei verweigern?

Sie haben das Recht:

Eine Zeugenaussage zu verweigern, wenn Sie mit dem Beschuldigten verheiratet oder verlobt sind oder waren, auch wenn diese Beziehung nicht mehr besteht. Gleiches gilt für eine Lebenspartnerschaft, auch wenn die Lebenspartnerschaft nicht mehr besteht.

Ist eine Vorladung als Beschuldigter schlimm?

Ob unschuldig oder nicht, aus verfahrenstaktischen Gründen ist dringend davon abzuraten, zu einer polizeilichen Vorladung zu erscheinen und eine Aussage zu machen. Ihr Schweigen darf nicht zu Ihrem Nachteil ausgelegt werden. Es macht Sie nicht verdächtiger.

Vorladung zur Vernehmung – als Beschuldigter / Zeuge? – Tipps vom Anwalt / Strafverteidiger Freiburg

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Sollte man als Beschuldigter eine Aussage machen?

Muss ich als Beschuldigter eine Aussage machen? Als Beschuldigter müssen Sie nur Angaben zu Ihrer Identifikation machen. Ansonsten steht Ihnen ein Aussageverweigerungsrecht zu, von dem Sie ohne anwaltliche Unterstützung in jedem Fall Gebrauch machen sollten.

Welche Rechte habe ich als Beschuldigter?

Der Beschuldigte hat das Recht, die Aussage zu verweigern; er darf also schweigen. Dies darf ihm nicht nachteilig ausgelegt werden. Der Beschuldigte hat das Recht in jeder Lage des Verfahrens einen Verteidiger (Rechtsanwalt) zu wählen. Der Anspruch auf rechtliches Gehör findet sich auch in der StPO wieder.

Was passiert wenn ich als Zeuge nicht aussagen will?

Wird das Zeugnis ohne gesetzlichen Grund verweigert, gilt dasselbe wie bei einem Nichterscheinen des Zeugen: Ihm werden die durch die Verweigerung verursachten Kosten auferlegt und ein Ordnungsgeld, ersatzweise Ordnungshaft festgesetzt. Auch Haft kann zur Erzwingung der Aussage angeordnet werden.

Was passiert wenn man auf eine Zeugenaussage nicht reagiert?

Egal um welche Art von Zeugenaussage es sich handelt, man hat als Bürger dieser nachzugehen ist natürlich dem auch gesetzlich gegenüber verpflichtet. Wenn man dem nicht nachgeht, so können Strafen angefangen bei 2000 Euro entstehen, bis sogar hin zu einer Haftstrafe. Dies orientiert sich immer an dem jeweiligen Fall.

Habe ich als Zeuge das Recht auf einen Anwalt?

jeder Zeuge hat ein Recht auf eine Anwältin bzw. einen Anwalt (Zeugenbeistand). Grundsätzlich müssen die Kosten aber selbst getragen werden. Wenn Sie Opfer bestimmter schwerwiegender Straftaten geworden sind, steht Ihnen das Recht der Nebenklage zu.

Wann darf ein Zeuge schweigen?

Wer trotzdem aussagen möchte, sich aber fürchtet, weil der Täter oder die Täterin zur Familie gehört, kann bei einer Beratungsstelle Unterstützung finden. Wenn man aussagt, muss man die Wahrheit sagen – das Zeugnisverweigerungsrecht berechtigt nur zum Schweigen, nicht zur Lüge.

Wann ist ein Zeuge glaubhaft?

Bei Zeugen unterscheidet man zwischen der Glaubwürdigkeit der Person und der Glaubhaftigkeit der Aussage. Hinsichtlich der Glaubwürdigkeit spielen z.B. eine Rolle, ob die Aussage sich vollständig mit der anderer Zeugen oder der Einlassung des Beschuldigten deckt, so dass es nach einer abgesprochenen Aussage aussieht.

Ist eine Vorladung als Zeuge Pflicht?

Man muss nicht einmal zwingend den Termin absagen. Seit 2017 gibt es aber eine wichtige Ausnahme: Das Erscheinen als Zeuge bei der Polizei ist Pflicht, wenn die Vernehmung ausdrücklich durch die Staatsanwaltschaft angeordnet wurde. In diesem Fall kann man die Vorladung nicht einfach ignorieren, sondern muss erscheinen.

Wann wird der Zeuge zum Beschuldigten?

Zeuge oder Beschuldigter

Die Strafverfolgungsbehörde muss erst dann von der Zeugen- zur Beschuldigtenvernehmung übergehen, wenn sich der Verdacht so verdichtet hat, dass Sie ernstlich als Täter in Betracht kommen.

Was tun wenn Zeugen lügen?

Korrigieren/Berichtigen einer Zeugenaussage

Man kann von sich aus die Aussage korrigieren oder aber auf Vorhalt des Richters oder der Staatsanwaltschaft. Es kommt manchmal vor, dass Richter oder Staatsanwälte (bei Zweifel) noch einmal nachhaken und den Zeugen an die Wahrheitspflicht erinnern.

Kann ich als Zeuge meine Aussage zurückziehen?

Wenn Sie sich nicht mehr (richtig) Erinnern können, ist es wichtig, dass sie das sagen. Sie sollten nichts sagen, wo Sie nicht sicher sind, dass es stimmt. Sie können nicht dazu gezwungen werden, sich zu erinnern! Auch als Zeuge können Sie eine Aussage nicht wieder zurückziehen.

Wann ist ein Zeuge nicht glaubwürdig?

nur einmaliger konstanter Aussage kritisch zu würdigen. Bundesgerichtshof: Die Glaubwürdigkeit eines Zeugen ist bei fehlender Aussagekonstanz bzw. auch nur einmaliger konstanter Aussage kritisch zu würdigen.

Kann mich als Zeuge nicht mehr erinnern?

Nach dem Gesetz ist jeder verpflichtet, als Zeuge vor Gericht zu erscheinen. Sie müssen also auch dann hingehen, wenn Sie meinen, nichts oder nichts Wichtiges aussagen zu können, oder glauben, sich an den Vorfall nicht mehr erinnern zu können.

Wie kann ich eine Zeugenaussage verweigern?

Zeugenaussage kann verweigert werden, wenn nahe Verwandtschaft besteht oder man sich selbst belasten würde. Auch bestimmte Berufsgruppen dürfen die Aussage verweigern. Falsche Zeugenaussagen werden mit Freiheitsstrafe geahndet.

Was gilt als Beweis vor Gericht?

Die wichtigsten Beweismittel im Zivilprozess
  • Urkundenbeweis.
  • Zeugenbeweis.
  • Sachverständigengutachten.
  • Augenschein.

Was sollte man vor Gericht nicht sagen?

Muss man sich vor Gericht als Angeklagter „zur Sache einlassen“? Außer den Angaben zur Identitätsfeststellung müssen Sie vor Gericht nichts sagen. Schweigen darf auch nicht zu Lasten des Angeklagten durch das Gericht gewertet werden.

Was passiert wenn man von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch macht?

Welche Konsequenzen hat es, wenn ich beim Zeugenfragebogen von meinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch mache? Die Ausübung des Zeugnisverweigerungsrechtes per se hat für Sie als Fahrzeughalter keine negativen Folgen. Es kann allerdings dazu führen, dass sich der schuldige Fahrer deshalb nicht ermitteln lässt.

Wie verhalte ich mich als Beschuldigter?

Das ist das richtige Verhalten als Beschuldigter:
  1. Ruhe Bewahren.
  2. Aussage verweigern.
  3. Vorladungen nicht ohne Verteidiger folgen.
  4. Kein Kontakt zu möglichen Mitbeschuldigten und Zeugen.
  5. Verwandte auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht hinweisen.
  6. Mögliche entlastende Beweise sichern (Kopieren, Speichern, Gedächtnisprotokoll)

Habe ich als Beschuldigter Recht auf Akteneinsicht?

Wer als Beschuldigter im Strafprozess gilt, hat nach Artikel 6 Abs. (3) der Europäischen Menschenrechtskonvention (kurz: EMRK) das Recht auf ein faires Strafverfahren. Daraus leitet sich nach § 147 der Strafprozessordnung (kurz: StPO) auch das Recht auf Akteneinsicht ab.

Kann man als Beschuldigter die Aussage verweigern?

Ja. Werden Sie beschuldigt, eine Straftat begangen zu haben, können Sie die Aussage zum Sachverhalt verweigern. Für wen gilt das Aussageverweigerungsrecht noch? Das Aussageverweigerungsrecht gilt nur für Beschuldigte.

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