Auch Haft kann zur Erzwingung der Aussage angeordnet werden. Ist der Zeuge in einem Strafverfahren Verletzter oder Geschädigter, ergeben sich für ihn unter Umständen weitergehende Rechte.
Ist der Geschädigte ein Zeuge?
Ein ganz klares Nein. Das Strafverfahren ist in der Strafprozessordnung (StPO) geregelt. Nach den gesetzlichen Bestimmungen sind zu unterscheiden der Zeuge, der zugleich Geschädigter der Straftat ist (im Folgenden Geschädigter) und der Zeuge, der von der Tat eben nicht betroffen ist, sondern sie “nur” gesehen hat.
Wer zählt als Zeuge?
Zeugen sind Personen, die einen Sachverhalt selbst wahrgenommen haben. Wird ein Streitfall vor Gericht verhandelt, dann sollte ein Zeuge auf Grund seiner persönlichen Wahrnehmung von Tatsachen vor Gericht Angaben machen können und damit zur Aufklärung eines Sachverhalts beitragen.
Wer darf kein Zeuge sein?
Zeuge kann nicht sein, wer zum Zeitpunkt der Vernehmung Partei des Rechtsstreits ist. Eine rechtskräftig oder durch einen Vergleich aus dem Verfahren ausgeschiedene frühere Partei kann aber Zeuge sein, auch wenn noch eine nichtstreitige Kostenentscheidung aussteht (KG MDR 1981, 765).
Wann muss ein Zeuge nicht erscheinen?
Auch ist die zwangsweise Vorführung des Zeugen gesetzlich vorgesehen. Nur wenn ein schwerwiegender Verhinderungsgrund vorliegt, etwa eine ernsthafte Erkrankung oder ein gebuchter Auslandsaufenthalt, muss der Zeuge nicht zum Termin erscheinen.
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Kann man sich weigern als Zeuge auszusagen?
Der Zeuge hat zudem gem. § 55 StPO auch ein Zeugnisverweigerungsrecht gegenüber Fragen, die ihn selbst in die Gefahr der Strafverfolgung bringen würden. Niemand muss sich selbst belasten. Das Zeugnisverweigerungsrecht aus § 55 StPO berechtigt jedoch nur zum Schweigen, nicht jedoch zur Lüge.
Ist man verpflichtet als Zeuge auszusagen?
Die Vorschrift lautet wörtlich: „Zeugen sind verpflichtet, auf Ladung vor Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaft zu erscheinen und zur Sache auszusagen, wenn der Ladung ein Auftrag der Staatsanwaltschaft zugrunde liegt. “ Mit den Ermittlungspersonen ist die Polizei gemeint.
Kann man als Opfer die Aussage verweigern?
Diese Frage ist grundsätzlich mit „nein“ zu beantworten. Denn das Opfer kann seine Aussage nach der geltenden Gesetzeslage nur verweigern, wenn es mit dem Angeklagten verwandt ist oder es sich selbst oder seine Angehörige mit seiner Aussage der Gefahr einer Strafverfolgung aussetzen würde.
Wer gilt als Zeuge vor Gericht?
Muss ich als Zeuge aussagen? Nach dem Gesetz sind Sie als Zeuge/in verpflichtet, vor Gericht zu erscheinen. Sie dürfen also nicht einfach wegbleiben. Auch wenn Sie glauben, nichts oder nichts Wichtiges zu dem Vorfall aussagen zu können, müssen Sie als Zeuge zu dem Ihnen vom Gericht mitgeteilten Termin kommen.
Wann bin ich als Zeuge befangen?
Befangen ist ein Richter dann, wenn Zweifel an seiner Unparteilichkeit bestehen, etwa weil er sich unsachlich oder wertend über einen Beteiligten geäußert hat (§ 24 StPO).
Wer ist Zeuge im Strafverfahren?
Definition: Zeuge
StPO ist eine Person, die in einer nicht gegen sie selbst gerichteten Strafsache ihre Wahrnehmung über Tatsachen durch Aussage kundgeben soll. Beulke/Swoboda Strafprozessrecht Rn. 181. Zeugnisfähig ist dabei grundsätzlich jeder lebende Mensch, unabhängig vom Alter und Geisteszustand.
Sind Familienmitglieder als Zeugen zugelassen?
Angehörige dürfen durchaus als Zeugen aussagen, auch wenn sie dabei den Beschuldigten belasten würden. Wenn sie aber aussagen, müssen sie die Wahrheit sagen. Übrigens: Das Zeugnisverweigerungsrecht gilt zu jedem Verfahrenszeitpunkt, nicht erst in der Hauptverhandlung.
Können Freunde Zeugen sein?
Von Gesetzes wegen spielt also weder eine Ehe, noch eine Verwandtschaft und schon gar nicht eine Freundschaft eine Rolle bei der Frage, ob jemand als Zeuge auftreten kann und muss.
Welche Rechte habe ich als Geschädigter?
Als Verletzter oder sein Erbe können Sie im Strafverfahren einen vermögensrechtlichen Anspruch (z.B. einen Schadensersatz- oder Schmerzensgeldanspruch) gegen den Angeklagten geltend machen, wenn dieser zur Tatzeit mindestens 18 Jahre alt war.
Wer ist der Geschädigte?
Als Geschädigter wird eine Person bezeichnet, der ein Schaden zugefügt wurde. Dabei ist es irrelevant, ob es sich um einen Personen-, Sach- oder Vermögensschaden handelt. Geschädigte Personen haben ein Recht auf Schadensersatz, welches sie beim Schadensverursacher geltend machen können.
Kann man einfach als Zeuge benannt werden?
Zeugen für Prozess benennen - vorher die Person fragen, informieren? Man muss einen Zeugen nicht fragen, ob man ihn in einem Prozess als Zeugen benennen darf - Sie brauchen also keinesfalls die Erlaubnis des Zeugen - Zeugenpflicht ist Bürgerpflicht.
Wird jeder Zeuge vor Gericht geladen?
Der Zeugenladung müssen Sie in jedem Fall Folge leisten, auch wenn Sie das, was Sie zu sagen haben, schon dem Ermittlungsrichter, dem Staatsanwalt oder der Polizei geschildert haben. Sie müssen nur dann nicht vor Gericht erscheinen, wenn schwer wiegende Verhinderungsgründe vorliegen, wie z. B. eine Erkrankung.
Wie viel Geld bekommt man als Zeuge vor Gericht?
Gemäß § 21 JVEG erhalten Zeugen, die einen Haushalt für mehrere Personen führen, wenn sie nicht erwerbstätig sind oder wenn sie teilzeitbeschäftigt sind und außerhalb ihrer vereinbarten regelmäßigen täglichen Arbeitszeit als Zeuge herangezogen werden, eine Entschädigung in Höhe von 17 € pro Stunde.
Wer muss nicht als Zeuge aussagen?
Wenn Zeuginnen oder Zeugen mit der beschuldigten Person verheiratet sind oder waren oder mit dieser Person verlobt sind, müssen sie überhaupt nicht aussagen. Das Gleiche gilt, wenn sie mit der beschuldigten Person nahe verwandt oder verschwägert sind.
Wann wird man Zeuge?
Zeugen sind die Personen, die bei den Vorgängen, um die es geht, dabei waren, sie gesehen oder gehört haben. Zeugin oder Zeuge kann jede oder jeder von uns werden, nämlich dann, wenn man etwas miterlebt hat, das in einem gerichtlichen Verfahren von Bedeutung sein kann.
Kann mir als Zeuge was passieren?
als Zeuge vor Gericht aussagen, müssen Sie die Wahrheit sagen. Die angeklagte Person kann sich zu den vorgetragenen Vorwürfen äußern oder die Aussage verweigern, da sich nach deutschem Recht niemand selbst belasten muss. Sie darf rechtlich sogar ohne weitere Konsequenzen die Unwahrheit sagen, um sich zu verteidigen.
Was sollte man vor Gericht nicht sagen?
Muss man sich vor Gericht als Angeklagter „zur Sache einlassen“? Außer den Angaben zur Identitätsfeststellung müssen Sie vor Gericht nichts sagen. Schweigen darf auch nicht zu Lasten des Angeklagten durch das Gericht gewertet werden.
Ist eine Vorladung als Zeuge schlimm?
Wenn Sie als Zeuge vorgeladen werden, bedeutet dies nicht, dass Sie wie ein Beschuldigter einer Straftat bezichtigt werden. Trotzdem kann die Aussicht auf eine Vernehmung Stress hervorrufen, denn unter Umständen fällt der Verdacht hier auf Sie oder Sie müssen einen nahen Angehörigen belasten.
Was tun wenn Zeugen lügen?
Korrigieren/Berichtigen einer Zeugenaussage
Man kann von sich aus die Aussage korrigieren oder aber auf Vorhalt des Richters oder der Staatsanwaltschaft. Es kommt manchmal vor, dass Richter oder Staatsanwälte (bei Zweifel) noch einmal nachhaken und den Zeugen an die Wahrheitspflicht erinnern.
Was sind Belastungszeugen?
Belastungszeuge. Bedeutungen: [1] Person, die einen Tatverdächtigen/Angeklagten durch seine Aussage belasten kann.
Warum sagt man den Namen nicht vor der Geburt?
Wie lachen die Franzosen?